Selbstverteidigung à la San Francisco

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Wir waren vor genau 10 Jahren in San Francisco. Damals haben wir bei unserem Schwager in Alameda übernachtet, der inzwischen nach Phoenix umgezogen ist. So sind wir dieses Mal gezwungen. nach einer Unterkunft in San Franciso zu suchen, und zwar in SOMA (South of Market, nähe Downtown), ohne zu ahnen, was uns dort erwartete.

Das Minna-Hotel liegt relativ zentral und für ca. 85 US-Dollar die Nacht ein Superangebot, das wir vor mehr als 6 Monate zufällig entdeckt haben. Zwar musste man den Waschraum und die Toilette auf dem Gang mit anderen Hotelgästen teilen, dafür waren sie tip top, sogar sauberer als in manchen Mehr-Als-Zwei-Sternen-Hotels. Wir waren den ganzen Tag nur unterwegs, wozu überteuerte Unterkunft mit Parkgebühr von mindestens 50 USD am Tag?

Übrigens ist man in San Francisco ohne Auto am besten aufgehoben. Nicht nur wegen den Parkgebühren. Es war nervenberaubend, eine Lücke zum Abstellen seines Vehikels zu finden, besonders über Nacht, da man die Schilder genau lesen musste, um zu wissen, wann der Turnus für Strassenreinigung ist, ab wann es kostenpflichtig ist, und wie lange man seinen Wagen dort stehen lassen darf. Auch das Bezahlen an der Parkuhr erfortderte eine Mindesquote an Intelligenz und Menschensverstand. Deutsch ist in Amerika eine völlig unbekannte Sprache und an den Automaten gibt es partout keine Menüauswahl für die Ländersprache.

Wir waren 3 Nächte dort, d.h. wohin mit dem Mietwagen? Am Civic Center kostete es 29 USD am Tag, billiger gab es nicht. Wir haben mit Not und Mühe geschafft, für 3 Tage  insgesamt „nur“ 62 USD für das Parken auszugeben. Mit dem Day-Pass (21 USD pro Nase) haben wir an einem vollen Tag die Sehenswürdigkeiten von San Francisco abgeklappert:

Die weltberühmte „Cable Cars“:

Die weltberühmte Serpentine „Lombard Street“:

Lombard Street, walking uphill

Das größte Chinatown in der Westlichen Welt:

Die „Street Shops“ ( Union, Fillmore):

Am spät Abend ein Blitzbesuch bei Ghirardelli Square. Das Eis war uns zu teuer, um sich dort am Tisch zu verweilen. Unsere Tochter konnte zum Eis jedoch nicht Nein sagen.

Und vieles mehr, was das Essen betraf.

The Italian Homemade Company Restaurant, 1919 Union St, San Francisco

Alles andere waren Car-Tour All-Inclusive.

Fisherman’s Wharf: kunterbuntes Leben. Essen bei Joe’s Crab Shack war nicht überteuert und lecker, nur die Bedienung etwas langsam und vergeßlich.

Pier 39

Alcatraz musste leider ausfallen. Die Tour war ein Monat im voraus ausgebucht. Einziger Trost: 140 Dollars gespart.

Und natürlich das Wahrzeichen der Stadt: Die Golden Gate Brücke am früh Morgen wegen Parkmöglichkeit, versteht sich.
Anchließend Kaffee-Pause bei Cliff-House, eigentlich nur wegen der Aussicht, denn die Speisekarte war alles anderes als günstig.

Aussicht vom Cliff-House Bistro

Ach ja. Zurück zum Minna-Hotel. Das Hotel liegt etwas südlich der Market Street, in der Nähe des Civic Center, wo sich der Stadtteil Tenderloin nördlich davon befindet. Auch tagsüber sahen wir in der nähen Umgebung nicht nur Homeless Menschen, sondern geistig gestörten Obdachlosen, die ziellos und murmelnd oder schreiend durch die Strassen liefen. Wir machten immer einen großen Bogen, blieben dicht beieinander und gingen im Eilschritt. Nach und nach gewöhnten wir uns an dieses Stadtbild und endeckten eine neue Art der Selbtverteidigung: kein Pfefferspray oder Elektroschocker, es reicht anscheinend, wenn man so tut als ob man ein Irrer ist, vor sich hin Unsinn murmelt oder schreit um sich herum. So bleiben die anderen einfach mindesten fünf Meter von einem Weg. Zumindest taten wir so. Fünf Meter weg bleiben, meine ich.
Viva die Selbstverteidigung à la San Francisco. Waffenlos. Ob sie erfolgreich ist konnten wir leider nicht verifizieren. Wir waren nur als Touristen da.

 

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