Fast jeder Autofahrer kennt Serways auf Autobahnraststätten: man wirft 70 Cent oder mehr rein, bekommt einen Bon im Wert von 50 Cent, erledigt sein „Geschäft“, dann überlegt man, wie man den Voucher am besten gleich loswerden kann: Eine Tasse Lavazza Kaffee für 2,50 € anstatt 3,00 €, wenn man den Serways-Voucher abgibt. Hat man 2 Voucher, weil man zu zweit unterwegs ist, bezahlt man dann nur 2 € für den Kaffee.
Neulich waren wir am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort gibt es das ansprechende Modell mit dem Namen „rail & fresh WC“. Das Notdurft-Voucher ist hier etwas ausgeklügelter: der Pissoir-Gang kostet 1 € und man kann pro Einkauf nur ein Wert-Bon im Wert von 50 Cent einlösen. Wenn man also zu zweit unterwegs ist und sich „erleichtert“ fühlen möchte, wirft man insgesamt 2 € (Häufig ist eine Kontrollperson am Übergangspunkt anwesend) rein, und um anschließend weitere 4 € für 2 Tassen Kaffee auszugeben, um die Wert-Bons wieder loszuwerden, also insgesamt 6 € für zweimal Pinkels und 2 Kaffee.
Zu Hause angekommen lag ein Zettel von DPD in unserem Briefkasten: „Wir haben Sie nicht angetroffen, Ihr Paket steht bei NKD ab 14 Uhr für Sie abholt bereit“. Meine Mutter war aber die ganze Zeit zu Hause, die Türklingel funktionierte einwandfrei. Beim Abholen des Pakets drückte der Mitarbeiter im NKD uns einen Voucher in die Hand, wo darauf steht: „Beim nächsten Einkauf erhalten Sie 20% Rabatt“. Da NKD keinen Kaffee für 2,50 € anbietet, haben wir den Voucher direkt in den Mülleimer geworfen. Trotzdem hatten wir ein mulmiges „Déjà vu“-Gefühl.
Es ist wahrscheinlich nicht so ohne Grund, dass es eine Webseite gratispinkeln gibt, denn nicht alle sind Kaffee-Trinker wie wir, und nicht alle haben wie wir ein NKD hier um die Ecke.